FORUM 2/2021 - Jung, wohnungslos sucht immer noch eine sichere Bleibe


Liebe Leser*innen!
Bereits 2016 beschäftigte uns die Lebenssituation junger, wohnungsloser Menschen (FORUM für Kinder und Jugendarbeit 1/2016). Bedingslose Aufnahme, Housing First, wurde schon damals als fachlich begründete Notwendigkeit diskutiert. Gerne hätten wir ihnen gut fünf Jahre später berichtet, dass sich im Jugendhilfesystem viel zugunsten der betroffenen Jugendlichen und Jungerwachsenen verändert hat. Dem ist leider nicht so – ein trauriges Jubiläum. Wieder gibt uns Dr. Dirk Bange einen Überblick, diesmal zur fachlichen Entwicklung seit den 1980ern und setzt diese in Kontext zu politischen und medialen Diskursen. Ob das Essener Modell „Werkstatt Solidarität Essen“, in Hamburg eine Rolle spielen könnte, ist eine seiner Überlegungen. Kern des Projektes, welches wir Ihnen ebenso wie eine positiveBilanz
eines Nutzers in der Ausgabe 3/2019 bereits vorstellten, ist das intensiv betreute Einzelwohnen in Verbindung mit einem niedrig niedrigschwelligen, akzeptierenden Ansatz.
Dass dahinter,wie so häufig, eine „Frage der Haltung und der Möglichkeiten“ steht (Heemann, 3/2019) wird auch in dem Beitrag von Anett Quint zum Justus Delbrück Haus – Akademie der Mitbestimmung deutlich. Während sich die „Werkstatt Soliarität Essen“ auf die UN-Kinderrechtskonvention beruft, betont Quint, dass sie und ihre Kolleg*innen gerade nicht von Klient*innen, Delinquent*innen und Patient*innen sprechen. Vielmehr geht es ihnen um Menschen, die in ihrem jungen Leben prägende negative Erfahrungen gemacht haben. Housing First, zusammen einen Weg suchen und auch schwierige Situationen gemeinsam aushalten ist in deren pädagogischer Arbeit die Devise. Hugo hat für uns aufgeschrieben warum ihm dieses Projekt so viel bedeutet.
In Corona-Zeiten verschärfte sich die Lage der sogenannten Disconnected Youth: Sofa-Hopping bzw. Couchsurfing, an sich schon eine euphemistische Umschreibung für den oft verzweifelten und gefährlichen Versuch wenigsten für ein paar Nächte bei jemandem unterzukommen, ist beispielsweise gesundheitlich noch riskanter geworden. Unabhängig von pandemischen Entwicklunge hat Carmen Steiner von der hamburger arbeit GmbH Handlungsempfehlungen für uns aufbereitet. Diese basieren auf Interviews mit Expert* innen sowie jungen sogenannten Couchsurfer* innen. Als Thema müsste es überhaupt institutionell anerkannt werden, so eine ihrer Erkenntnisse.

Das vollständige Editorial finden Sie hier, das Inhaltsverzeichnis hier.

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